Winznau gehörte zum Buchsgau, der über lange Zeit von den Grafen von Frohburg verwaltet wurde. Diese mannigfaltige Aufgabe wurde von einem grössern Stab von Mitarbeitern, den sogenannten Ministerialen, besorgt. Diese wohnten meistens auf lokalen Burgen und betreuten ein gewisses Gebiet, vorwiegend an wichtigen Pässen und Durchgangsstrassen. Im Jahrzeitenbuch des Domstiftes Basel, das die Jahre von 1334 bis 1610 umfasst, heisst ein Eintrag «Adelgoz de Winzenowa miles». Die Beifügung «miles», also Ritter, deutet auf eine gewisse Bedeutung dieses Mannes hin, der sicher auch in einer «standesgemässen» Wohnung lebte. War dieser Adelgoz in einem burgähnlichen Haus im Burgacker droben wohnhaft, das der Chronist Haffner 1666 erwähnt und von dem der Historiker Ildefons von Arx 1820 sagte: «Sähe man nicht noch ob Winznau die Überreste des Edelsitzes, und hätte man nicht ihr von einer Petschaft abgezeichnetes Wappen, so würde man an ihrem Dasein zu zweifeln Ursache haben.» Lange konnte dieser Adelgoz und die Herren von Winznau nicht regiert haben, zeigte doch eine Ausgrabung von 1965, dass «die Burgstelle Winznau offenbar nur begonnen, aber nicht fertig gebaut worden war.»